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Das Einatmen ließ unsere Körper ausdehnen und nahm die Distanz zwischen uns, füllte den Raum

mit dampfender Nähe.

Die Blicke zogen ihre Linien auf der Oberfläche des anderen und wenn sie ins Leere treffen, gilt es

sie, wie Wünsche loszulassen. Als Kompromiss brechen sie sich vereinzelt, verzweifelt an so

manchem Härchen.

Das Ausatmen lässt die Lider sinken, die Schwerkraft lässt die Zwischenräume zwischen uns

Räume aus wirbelndem, sich langsam verdrängendem Chaos werden – solange bis wir uns gut

geschlichtet, die Körperteile gut geschichtet, auf dem uns anziehenden Boden besuchend befinden.

Manchmal bist du dann mein Zwischenraum zwischen mir und der Erde.

Ich springe auf deinen nächsten Atemzug auf und lass mich ein Stück mitnehmen. Dein Ausatmen

lässt mich los, zurück, ganz ohne Vorwarnung, auf der Strecke. So reiß ich die Augen auf, mach

Wind mit meinen Wimpern und das Vakuum in mir füllt sich. – Mein Innenraum stellt die Weichen,

die Bewegung kann optimal gegen den Strich entgleisen. Mein Körper hält sich selbst im Schuss,

den er losgefeuert, entstehen hat lassen aus dem sich zwischen Ein- und Ausatmen auffächernden,

fruchtbarem Feld, -wild segelnd, doch ganz in seiner Bahn, bis ich bei dir angekommen bin, und

mich auf deiner Gänsehaut einen Moment lang zur Ruhe leg.